Wenn ich schon in München bin, warum nicht weiter bis nach Italien.
Südtirol das war immer ein Sehnsuchtsort. Palmen und Schnee bedeckte Gipfel.
Die Städte Meran und Bozen. Das Ötzimuseum.
In meiner Fantasie sah ich mich in Genua am Mittelmeer. Bis zum Gardasee ist ein realistischer Plan.
Ich fahre nach Trento, das liegt zentral und von dort sind alle Orte fix erreicht. Ein Hotel ist schnell gefunden. Das Be Place.
Bei mir kommt Entdeckergeist auf. Wie wird es aussehen in Italien? Was werde ich sehen und erleben auf der Fahrt Richtung Süden. Über den Brennerpass, das klingt nach Abenteuer. Ringsherum erhebt sich das Gebirgsmassiv. Schroffes Gestein, selbst im Sommer wie mit Puderzucker bestäubte Gipfel. Die Straße schlängelt sich durch die Berge. Manchmal sehe ich vor einer Kurve mit Blick ins Tal, das die Autobahn auf Stelzen am Berghang errichtet ist. Welche Leistung so etwas zu bauen.
Das Thema Mautgebühr war für mich neu und unbekannt. In Österreich werden die Vignetten an den Tankstellen verkauft und man klebt sie von innen an die Windschutzscheibe. In Italien gibt es, Mautstationen an denen ein Ticket gezogen wird und beim Verlassen der Autobahn wird bezahlt. Hier richtet sich der Preis nach der Strecke, die gefahren wird.
Ich kaufe eine Vignette in Österreich, die kostet 9,50 €. Die Brenner Pass Gebühr beträgt 10,00 €.
Italien, schwups ich bin da.
Konzentriert schlängele ich mich an der LKW Kolonne entlang. Beeindruckende Landschaft zieht vorbei. Mit dem Auto nach Italien. Das ist Freiheit.
Im Kofferraum war genug Platz für Gepäck und Kühlbox. Ich habe mal einen Bericht über eine Reise durch Europa gelesen. Das hat mich inspiriert. Ich bin nicht die Fahrerin für so eine lange Strecke, aber ich hatte nicht einmal Rückenschmerzen. So brauste ich auf der Autobahn in Richtung Süden. Das Thermometer zeigte eine Temperatur von 36 Grad. Oh Freude, nicht mehr frieren. Ich bin definitiv ein Sonnenkind und genieße warmes Wetter und luftige Sommermode.
1000 Meter bis zur Autobahnausfahrt Trento Nord die Spannung steigt. Ich verlasse die Autobahn und die Straße führt an einem Industriegebiet vorbei. Kreisverkehr zweite Abfahrt, Kreisel vierte Ausfahrt italienische Straßennamen folgen, die Navigation von Apple Maps überschlägt sich. Mitten in der Stadt rechtsrum dann links abbiegen in Serpentinen einen Berg hinauf. Meine Hände umkrampfen das Lenkrad. Wo bin ich hier? Es scheint aber richtig zu sein. Nach einer Kurve erscheint das Hotel hinter einem Feld mit Weinreben.
„Sie haben ihr Ziel erreicht“ Ach wirklich. Ich drehe den Zündschlüssel um. Ruhe. Angekommen. Durch die offene Autotür strömt warme Luft herein und es riecht nach Sommer und Süden.
